TIDE OF MATTER

Leunora Salihu
Flora Hitzing

Eröffnung
17.05.25/ 19:30 Uhr
20 Uhr Begrüßung durch den Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller 

Dauer
18.05. – 20.06.25
Donnerstag – Sonntag
16 – 19 Uhr

Führungen
07.06.25 / 16 Uhr
15.06.25 / 16 Uhr

Lesung
02.06.25 / 19 Uhr 
Hubertus Meyer-Burckhardt
„Die Sonne scheint immer. Für die Wolken kann ich nichts.“ 
Für die Lesung bitte anmelden unter: presse@kunsttempel.net

Diese Ausstellung findet nur im Kunsttempel statt.

Mit freundlicher Unterstützung von:
Kulturamt der Stadt Kassel
Die sanfte Wildheit der Zeit

Anna Holzhauer
Helga Marten
Andrea Müller-Osten

Eröffnung
22.03.25 / 19 Uhr
(simultan an beiden Standorten)

Dauer
22.03. – 04.05.25
Donnerstag, Freitag und Sonntag
16 – 19 Uhr (und nach Vereinbarung)

Führung
30.03.25 / 16 Uhr im Kunsttempel

Vernissage der Kasseler Kinder-und Jugendkunstschule
(Workshop im Rahmen der Ausstellung)
25.04.25 / 15 – 17 Uhr im Kunsttempel

Anna Holzhauer, Helga Marten und Andrea Müller-Osten sind Künstlerinnen aus drei unterschiedlichen Generationen. Mittels Malerei und Skulptur bilden sie einen inhaltlichen Rahmen, um die Rolle von Ort und Zeit zu untersuchen. Dabei geben sie Einblicke in ihre inneren Landschaften, wobei Kassel ein wichtiger Bezugspunkt der miteinander verknüpften Perspektiven bleibt.  

Wenn das Leben eine Buchverfilmung wäre, würde die Darstellung der Verflechtungen von Orten und Zeiten enorm wichtig sein. Natürlich prägt uns auch die Beziehung zu anderen Menschen stark. Dabei können wir jedoch selbst entscheiden, ob und wann wir einen Kontakt zulassen. Was allerdings nicht in unserer Kontrolle liegt, ist die Tatsache, dass wir uns immer im Irgendwo und Irgendwann befinden. Unser Leben lang – und auf gewisse Weise sogar darüber hinaus – sind wir mit unserer Umgebung und dem Moment, in dem wir uns befinden, verbunden. Diese Beziehung ist daher fast genauso intensiv wie die zu unserem eigenen Selbst. Es ist also nicht verwunderlich, dass „Landschaft“ in der Kunstgeschichte zu den großen Themen der Kunst gehört, ebenso wie Orte und Zeiten einen wesentlichen Teil der Dramaturgie unseres Lebens bestimmen.

Landschaft ist allerdings, wie auch diese Ausstellung zeigt, nicht immer gleich Landschaft. So sehen auch keine zwei Menschen exakt denselben Horizont. Um die Welt um uns herum tatsächlich wahrzunehmen, verbinden wir uns zwangsläufig mit unserer Umgebung, mit dieser „Landschaft“ und lassen sie ein Teil von uns werden. Doch nicht nur weite Horizonte und ferne Täler prägen das Bild einer Landschaft. Auch die inneren Landschaften – jene, die sich in der Stille eines Raumes entfalten oder im Blick aus dem Fenster, der die Außenwelt in einen Rahmen fasst – können Teile einer Reise sein. So ist die Ausstellung auch eine Wanderung durch die Gedanken, ein Staunen über die kleinen und großen Welten, die sich in uns verbergen, und eine sanfte sowie wilde Reise durch Raum und Zeit.

„Die sanfte Wildheit der Zeit“ lädt alle ein, Anna Holzhauer, Helga Marten und Andrea Müller-Osten auf ihren Wegen durch Irgendwo und Irgendwann zu folgen.  

Anna Holzhauer (*1980 in Kassel)Von den drei Künstlerinnen ist Anna Holzhauer als einzige in Kassel geboren und aufgewachsen. Sie studierte an der Kunsthochschule Kassel, wo sie auch Meisterschülerin war und heute als künstlerische Mitarbeiterin tätig ist. Auch wenn sie durch Ausstellungsprojekte, Residenzprogramme und Stipendien immer wieder im Ausland unterwegs ist, bleibt sie ihrer Heimatstadt treu.  

Für Anna Holzhauer ist Landschaft nicht nur eine geographische Gegebenheit, vielmehr wird sie durch menschliche Wahrnehmung und Erinnerung konstituiert. In ihren Werken zeigt sie, wie die Natur in ihrer ästhetischen, materiellen und symbolischen Form von gesellschaftlichen Bedingungen, historischen Erfahrungen und persönlichen Erinnerungen beeinflusst wird. Dabei führt sie in ihren Skulpturen und Installationen eine fein abgestimmte, geradezu poetische Auseinandersetzung mit der Landschaft als lebendigem, sich wandelndem Raum.  

Für ihre Arbeiten erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, darunter:  
HAP Frankfurt, Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds, Förderpreis der Darmstädter Sezession, Artist in Residence Dehua, China, Georg-Meistermann-Stipendium, Kasseler Kunstpreis der Dr. Wolfgang-Zippel-Stiftung, Künstler*innenstipendium des Cusanuswerks.Ihre Werke wurden unter anderem ausgestellt im Kunstverein Bellevue-Saal Wiesbaden, Märkischen Museum Witten, FAK (Förderverein Aktuelle Kunst Münster), Kunstverein Kassel, Bundeskunsthalle Bonn, Kunsthaus Darmstadt, Hetjensmuseum Düsseldorf und Kunsthaus Essen.  

Helga Marten (*1931 in München)Helga Marten erlebte zahlreiche Umzüge (Greifswald, Frankfurt am Main, Prag, Hamburg, Köln, München und Karlsruhe), bis sie sich schließlich in Freiburg niederließ. Mit ihren 94 Jahren blickt sie auf eine bewegte persönliche und künstlerische Geschichte zurück. Im Jahr 2013 besuchte sie Kassel und war vom Bergpark so begeistert, dass sie in den folgenden Jahren immer wieder dorthin zurückkehrte. Dabei entstand eine ganze Reihe von Bildern.  

Helga Marten steht mit ihrer Malerei in der Tradition der Figuration der 1950er-Jahre. Mit Unablässigkeit, unerschütterlicher Konsequenz und Konzentration hat sie malend ihren eigenen Weg verfolgt und sich in ihrer mehr als ein halbes Jahrhundert währenden Tätigkeit als Malerin eine eigenwillige Formensprache und ein unverwechselbares künstlerisches Profil geschaffen.  

Sie wurde mit dem Reinhold-Schneider-Preis, der Ehrengabe der Stadt Freiburg, ausgezeichnet. Ihre Werke waren unter anderem zu sehen in der Kunsthalle Trier, im Museum für Aktuelle Kunst (Sammlung Hurrle, Durbach), im Kreismuseum St. Blasien, im Museum Hinterzarten, im Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft Freiburg, im Augustinermuseum Freiburg und im Kunstverein Freiburg.  

Andrea Müller-Osten (*1938 in Berlin)Andrea Müller-Osten folgte früh ihrem Weg von Berlin über Stuttgart und Frankfurt am Main nach London, wo sie zunächst studierte und später unterrichtete. Genauso durchschritt sie auch die unterschiedlichen malerischen Räume der Figuration und Abstraktion, bis sie in Kassel ankam und eine künstlerische Position etablierte, in der sie diese Gegensätze vereint. Ihre Werke überbrücken nicht nur die Zeit, sondern auch künstlerische Konventionen und sind eng mit der nordhessischen Landschaft verbunden.  

Andrea Müller-Osten malt ausschließlich kleinformatig. Ihre Malerei zeichnet sich durch eine Vielzahl durchscheinender Ölfarbenschichten aus. Diese werden aufeinandergelegt, bis eine Form entsteht, die einer Assoziation entspricht – sei es eine Landschaft oder der Blick in einen Raum. Die Bilder bestechen durch ihre Stofflichkeit und ihr Vermögen, mit dem Licht des Tages die Farbe zu „wechseln“. Manchmal scheint es, als werde dadurch etwas Neues sichtbar, das aber nur durch den Einfallswinkel des Tageslichts zum Vorschein tritt – im nächsten Moment versinkt es wieder.

Ihre Werke waren unter anderem zu sehen im Stadtmuseum Kassel, Galerie Coucou Kassel, 387, Kulturbahnhof Kassel, Kunsttempel Kassel, Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden, Kasseler Kunstverein, London Group, Royal Institute Galleries, London, young contemporaries, Arts Council exhibition, London

Galerie Coucou & Kunsttempel

Mit freundlicher Unterstützung von:
Kulturamt der Stadt Kassel
LOVE MANIFEST

Mit Werken von:
Marina Abramović / Stephan Balkenhol / Silke Berg / Fern Liberty Kallenbach Campbell / Paul Diestel / Sławomir Elsner / Michael Göbel / Douglas Gordon
Andrea Grützner / Urs Lüthi / Lukas Meir / Milen Miltchev / Charlotte Eta Mumm / Iwan Schumacher / Gustav Sonntag / Robert Sturmhoevel

Eröffnung
(simultan an beiden Standorten)
13. 12.24 / 19 – 22:30 Uhr

Dauer
13.12.24 – 16.02.25
Mittwoch – Freitag und Sonntag
16 – 19 Uhr

Ausstellungspause
23.12.24 – 01.01.2025

Vielleicht ist Liebe das Normalste der Welt – kaum jemand wird behaupten nicht zu wissen was Liebe ist. Darüber zu sprechen fällt uns dabei manchmal schwer. Liebe scheint auch immer zu viel oder zu wenig zu sein, selten ist sie einfach oder genug. Als menschliches Grundbedürfnis beeinflusst sie unsere Entscheidungen, sie ist in den schönsten wie auch in den schrecklichsten Momenten unseres Lebens zu finden. Liebe hat viele Gesichter und in der Geschichte der Menschheit viele Namen gehabt – Eros, Ludus, Mania, Amo, Pragma, Philia, Storge, Agape … (um nur einige zu nennen). Das liegt zum großen Teil daran, dass Liebe so facettenreich ist, dass sie sich in vielen unterschiedlichen Formen zeigt.

Die aktuelle Ausstellung ist eine Einladung, Liebe in ihrer Vielfalt zu erfahren. Die Generation- Medium- und Länder übergreifenden Beiträge sind Liebesbriefe, die mit den Mitteln der Kunst verfasst sind. Unabhängig davon ob Liebe begeistert oder verunsichert, ob sie gedacht oder gefühlt wird, bietet die Ausstellung die Möglichkeit viele ihrer Manifestationen zu erleben.

Galerie Coucou & Kunsttempel

Mit freundlicher Unterstützung von:
Kulturamt der Stadt Kassel
Galerie Coucou und Kunsttempel präsentieren:

Le langage de l‘art
Stephan Balkenhol

Eröffnung

simultan an beiden Standorten
06. 09.24 / 19 – 22:30 Uhr

Museumsnacht

07.09.24 / 17 – 1 Uhr

Helmut Krausser
liest im Kunsttempel
19:15 – 20:15 Uhr

11.09. – 05.10.24
Mittwoch – Freitag / 16 – 19 Uhr
Samstag 11– 14  Uhr
(und nach Vereinbarung)

06.10. – 25.10.24
nach Vereinbarung unter info@kunsttempel.net

Kunst und Kulturrundgang

26. – 27.10.24 / 12 – 19 Uhr

Der international renommierte Bildhauer Stephan Balkenhol zeigt zeitgleich in den Räumen des Kasseler Kunsttempels und der Galerie Coucou ein breites Spektrum an Arbeiten von bemalten Holzskulpturen, Bozzetti, Zeichnungen und Holzschnitten.

Stephan Balkenhol ist gebürtiger Nordhesse. Geboren in Fritzlar, absolvierte er sein Abitur in Kassel bevor er zum Studium an die Hochschule für bildende Künste nach Hamburg ging. Hier studierte er u.a. bei Ulrich Rückriem und nahm nach dem Abschluss Lehraufträge an verschiedenen Kunsthochschulen an. Von 1992 bis 2023 lehrte er als Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Neben einem Atelier im französischen Meisenthal hat Stephan Balkenhol seit 2012 seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt nach Kassel verlagert.

Stephan Balkenhol begreift seine schneidende, sägende und schnitzende Auseinandersetzung in Holz als Erkundung der Welt in all ihren Erscheinungsformen. Grob gehauene, farbig gefasste Holzfiguren, die die Arbeitsspuren deutlich erkennen lassen, sind Repräsentanten dieser Weltaneignung. „Ich kreise um die menschliche Figur und die Grundfragen der menschlichen Existenz“, erläutert der Künstler sein nunmehr 40-jähriges Schaffen. Dass dazu auch die Kunstgeschichte als “Menschheitsgeschichte“ zählt, wird besonders an den gezeigten Zeichnungen und Bozzetti deutlich. Der Künstler erläutert, dass er sich für die Ausstellung in der Galerie Coucou und dem Kasseler Kunsttempel bei Museumsbesuchen in verschiedenen Ländern inspirieren ließ. „Für mich ist Kunst eine universelle Sprache und die Migration der Form ist seit Menschengedenken Zeichen des gedanklichen Austausches, der die Augen und die Welt öffnet. Selbst wenn sie an bestimmte kulturelle Übereinkünfte gebunden ist, erschließt sich gerade dadurch das Potential auch in anderen Kulturkreisen etwas existenziell Gemeinsames zu finden.“

Überzeugend präsentiert Balkenhol in den gezeigten Skulpturen und Grafiken, wie in der Kunst das Eigene und das Fremde miteinander verschmelzen können.

Stephan Balkenhols Werke sind seit den 1980er Jahren in zahlreichen nationalen wie internationalen Ausstellungen präsent und finden sich in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen. Seit 2012 steht im Turm der Kirche St. Elisabeth „Der Mann im Turm“, seit der Ausstellung „Home Run“ (2016) wird der Künstler durch die Galerie Coucou vertreten. Im Jahr 2019 zeigte er die Ausstellung „Deadline“ im Museum für Sepulkralkultur.

Helmut Krausser liest im Kunsttempel„Illusion ist das Wichtigste im Leben, sozusagen die letzte Hoffnung“ Der mehrfach ausgezeichnete Schriftsteller und Komponist Helmut Krausser liest aus seinem neu erschienen Roman „Freundschaft und Vergeltung“ (Juni 2024). Die einstündige Lesung wird begleitet von Dr. Bernd Maubach.

Mit freundlicher Unterstützung von: Kulturamt der Stadt Kassel
FUTUR ZWEI

Silke Berg, Ina Bierstedt, Jonathan Bragdon, Paul Diestel, Slawomir Elsner, Rana Matloub, Wolfram Der Spyra, Gisela Weimann

Kunsttempel und Galerie Coucou
19. April – 25. Mai 2024

Eröffnung
simultan an beiden Ausstellungsorten
19. April 2024
19:00 – 22:30 Uhr

Öffnungszeiten
Donnerstag bis Samstag
16:00 – 19:00 Uhr

Die Ausstellung „Futur zwei“ ist eine Kooperation des Kunsttempels und der Galerie Coucou. Gezeigt werden Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Umfeld beider Einrichtungen. Die Malereien, Zeichnungen, Skulpturen und Klanginstallationen werden zeitgleich an beiden Orten präsentiert. Die Eröffnung am 19. April 2024, 19 Uhr, wird simultan an beiden Ausstellungsorten stattfinden.
Kuration: Kathrin Balkenhol, Friedrich Block, Milen Krastev, Carola Ruf.


Zur Ausstellung

Als Menschen sind wir darauf angewiesen, aus der Vergangenheit zu lernen und in der Gegenwart die Weichen für eine wünschenswerte Zukunft zu stellen. Allerdings kann dieselbe Zukunft für unterschiedliche Menschen sehr verschieden sein, denn es braucht manchmal sehr wenig, um die Perspektive auf die Zukunft zu ändern. So wird Veränderung zu einer ständigen Konstanten. Mit jedem Schritt, den wir machen, bewegen wir uns vorwärts durch die Zeit und denken uns und das, was wir tun, ständig neu. Permanent transformieren wir die ersehnte Zukunft in eine wirkungsvolle Gegenwart, die kaum erlebt schon zur Vergangenheit wird. Ohne die Zeit fassen zu können, gleiten wir auf ihrer Oberfläche dahin, greifen voraus und bauen mit der Kraft unserer Absicht einer Wirklichkeit auf, eine scheinbar bereits geschehene Zukunft, eine "Futura Zwei".


Die Künstlerinnen und Künstler

Silke Berg, geboren 1989 in Dänemark, lebt in Leipzig. Ihre Werke erfüllen das alte Versprechen der Malerei, räumlich zu werden. Die Leinwände, die sie bemalt, näht sie zu Skulpturen und performativen Objekten zusammen, die zur Interaktion einladen.

Ina Bierstedt, 1965 in Salzwedel geboren, lebt in Berlin. Ihre poetische Malerei ist an der Schnittstelle zwischen architektonischen und gestischen Strukturen verankert. Ähnlich Traumbildern lösen ihre Werke die Gegenwart in einer Mischung aus Vorahnung und Déjà-vu auf.

Jonathan Bragdon, geboren 1944 in Wilmington, USA, lebt in Amsterdam. Seine filigranen Landschaftszeichnungen balancieren zwischen der Innen- und Außenwelt, zwischen Wahrnehmung und Objekt, zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion.

Paul Diestel, 1996 in Schweinfurt geboren, lebt und arbeitet in Unsleben. Seine Formsprache, die ausschließlich natürliche Materialien verwendet, ist geprägt von Reduktion und der Suche nach der Urform. Zwischen Ursprung und Transformation hält er die Zeit an und macht die Erzählungen der Natur zugänglich.  

Slawomir Elsner, geboren 1976 in Wodzisław Śląski, Polen, lebt in Berlin. Seine Malerei löst Gegenständlichkeit in Farbe und Licht auf. Zwischen Akribie und Unschärfe kreiert er Werke, die Abstraktion neu definieren. Seine Bilder aus Pigmenten und Wasser werden zu einer zeitlosen Quintessenz der Malerei.

Rana Matloub, 1975 in Bagdad geboren, arbeitet in Erfurt, Kassel und im Ruhrgebiet. Ihre Kunst transponiert das Zeichnerische in Audio- und Videoarbeiten, Skulpturen und ortsspezifische Installationen. Mit spielerischer Leichtigkeit vereint sie unterschiedliche Kulturen in ihrer Arbeit.

Wolfram Der Spyra, geboren 1964 in Eschwege, lebt als Klangkünstler, Musiker und Kurator in Berlin und Frankfurt/Oder. Seine Werke vibrieren an der Grenze zwischen Skulptur und Installation, zwischen Klang und Objekt.

Gisela Weimann, 1943 in Bad Blankenburg geboren, lebt in Berlin. In ihren medial breit gefächerten Werken erzählt die Künstlerin emotionale, persönliche und humorvolle Geschichten. Ihre Projekte erstrecken sich oft über lange Zeiträume und sind einfühlsame Collagen aus Erfahrungen und Gedankenspiele.  

Zukünftige Zweiheit Nach 25 Jahren seines Bestehens gibt es im Kunsttempel eine Neuorientierung. Auf der Suche nach zukunftsfähigen Perspektiven ist der Kunsttempel in seiner direkten Nachbarschaft fündig geworden – bei der Galerie Coucou, die seit 2008 in Kassel aktiv ist. Zahlreiche Gespräche im Vorfeld sowie ein einstimmiges Votum des Vereins für einen neuen Vorstand leiten nun den Übergang zu einer neuen, synergetischen Form ein. Mit „FUTUR ZWEI“ gelingt der Galerie Coucou und dem Kunsttempel ein nahtloser Übergang durch eine konzeptionell enge Zusammenarbeit. Die Ausstellung, die simultan an beiden Ausstellungsorten stattfindet, wurde gemeinsam vom alten und neuen Vorstand kuratiert.
LOVE MANIFEST


Eröffnung
15.12.23 / 19:00 – 22:30 Uhr

15.12. – 22.12.23
03.01. – 02.02.24
Dienstag – Freitag
16 – 20 Uhr
(und nach Vereinbarung)
 


Stephan Balkenhol / Paul Diestel / Sławomir Elsner
Michael Göbel / Andrea Grützner / Urs Lüthi
Milen Miltchev / Nathalie Mohadjer / Charlotte Eta Mumm
Andrea Müller-Osten / Polina Sokolova / Gustav Sonntag
Robert Sturmhoevel / René Wagner

Vielleicht ist Liebe das Normalste der Welt – kaum jemand wird behaupten nicht zu wissen was Liebe ist. Darüber zu sprechen fällt uns dabei manchmal schwer. Liebe scheint auch immer zu viel oder zu wenig zu sein, selten ist sie einfach oder genug. Als menschliches Grundbedürfnis beeinflusst sie unsere Entscheidungen, sie ist in den schönsten wie auch in den schrecklichsten Momenten unseres Lebens zu finden. Liebe hat viele Gesichter und in der Geschichte der Menschheit viele Namen gehabt – Eros, Ludus, Mania, Amo, Pragma, Philia, Storge, Agape … (um nur einige zu nennen). Das liegt zum großen Teil daran, dass Liebe so facettenreich ist, dass sie sich in vielen unterschiedlichen Formen zeigt.

Die aktuelle Ausstellung ist eine Einladung, Liebe in ihrer Vielfalt zu erfahren. Die Generation- Medium- und Länder übergreifenden Beiträge sind Liebesbriefe, die mit den Mitteln der Kunst verfasst sind. Unabhängig davon ob Liebe begeistert oder verunsichert, ob sie gedacht oder gefühlt wird, bietet die Ausstellung die Möglichkeit viele ihrer Manifestationen zu erleben.



Motiv: „u better stay where u are“– Polina Sokolova



UNREAL ESTATE
ANDREA GRÜTZNER


Eröffnung
25.08. / 19:00 – 22:30 Uhr

28.08. – 15. 09. 2023
Dienstag – Freitag
16 – 20 Uhr
(und nach Vereinbarung)

18.09. - 27.10.
Termine nach Absprache

Museumsnacht
02. 09. /  17 – 1 Uhr
03. 09. /   13 – 17 Uhr

Kunst- und Kulturrundgang
im Vorderen Westen
28.+29.10. / 12-19 Uhr  


Die Grenzen unseres Verstandes zeichnen nur grob den Raum, in dem unser Herz wohnt. Als rational-emotionale Wesen wollen wir aber diesen Raum mit seinen unscharfen Grenzen, seinen Untiefen und Abseiten verstehen – und bestenfalls beeinflussen können. Zugleich prägen die realen und imaginären Räume des Lebens unser Denken, Fühlen und Handeln. Die unzähligen Fragmente dieses sprichwörtlichen Lebensraums bauen wir anhand von Erfahrungen, vor allem aber im Ringen mit unseren Wunschvorstellungen fortlaufend neu zusammen. Sich darin zu orientieren, zeitlich wie räumlich, ist eine Herausforderung. Es kann dabei hilfreich sein, sich auf ein künstlerisches Experiment einzulassen.

In „Unreal Estate“ führt uns Andrea Grützner durch eine sehr persönliche Reise. Es ist ein Überlagern, Durchdringen und Ineinanderspiegeln von Bildern der Vergangenheit und Projektionen der Zukunft. So geht die in Pirna geborene Fotografin zunächst von realen Lebensräumen aus und verwandelt diese mit einer Palette an experimentellen fotografischen Methoden in gänzlich andere Bildräume: Sei es die Transformation eines historischen Dorfgasthofs in farbig abstrakte Bildkompositionen oder das freie Spiel mit einem Baukasten aus DDR-Zeiten.

In der Galerie Coucou zeigt Andrea Grützner Arbeiten zweier fotografischer Serien:Mit „Erbgericht“ führt sie den Betrachter durch ein ehemaliges Dorfgericht, das seit über 120 Jahren ein Gasthof ist. Von der Gerichtsbarkeit der Gemeinde, zum sozialen Mittelpunkt des Ortes, ist dieser Gasthof heute noch ein Ort der Teilhabe, des Austausches und der Erinnerung. Mit Arbeiten der Serie „Architekton“ greift die Künstlerin die Vorstellungen des DDR-Staates zur Teilhabe an der Architektur ab den 50er Jahren auf. Basierend auf dem Spielbaukasten „Der kleine Großblock Baumeister“ konstruiert sie fotografisch utopische Architekturmodelle. Diese werden zur Projektionsfläche eines neuen Miteinanders. Die Künstlerin verwandelt durch ihre Werke die Ausstellung selbst in einen Ort der Begegnung und der Teilhabe. Sie öffnet Fenster zu vielen visuellen Wirklichkeiten und gibt uns die Möglichkeit neue Räume zu betreten.

„All that we already know is the raw material from which we draw hitherto unacknowledged possibilities. And once the new uses of this experience are found, a still broader range will be opened to us, which will enable us to advance to still unimagined discoveries.“ Constant Nieuwenhuys

Andrea Grützner erlangte 2014 ihren Master of Arts in Fotografie an der Fachhochschule Bielefeld. Ihre Bilder wurden auf Festivals sowie in Einzel- und Gruppenausstellungen auf der ganzen Welt gezeigt. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, wie zum Beispiel den Stiftungspreis Fotokunst 2020, Sammlung Klein, Peter S. Reed Grant 2020, ING UNSEEN Talent Award 2017, FOAM Talent 2016, Koblenzer Stadtfotograf 2015, Lead Awards 2015, gute aussichten 2014/2015.Ihre Werke sind unter anderem in den Sammlungen der Berlinischen Galerie, DZ-Bank, ING Bank, des FOAMs und des Museums Pfalzgalerie Kaiserslautern zu finden. Andrea Grützner ist in der fotografischen Lehre an verschiedenen Hochschulen tätig, aktuell an der HGB Leipzig.Andrea Grützner lebt und arbeitet in Berlin und in der Nähe von Dresden.




LUKAS MEIR
NATHALIE MOHADJER
THE LAGRANGE EFFECT

ERÖFFNUNG
14.07.23
19:00 — 22:00 Uhr

17.07.— 04.08.23
DIENSTAG — FREITAG
16 — 19 Uhr
(und nach Vereinbarung)


Mit jedem Schritt, den wir machen, versuchen wir eine Grenze zu überschreiten. Der kleinste mögliche Privatraum, ist die Masse unseres Körpers. Wenn wir uns bewegen, verschieben wir diesen Raum unentwegt und interagieren dadurch mit dem Raum anderer. Wir alle gestalten somit nicht nur unseren eigenen persönlichen Wirkungskreis, sondern auch den Raum des Dazwischen und damit den Gesamtraum, in dem wir uns alle bewegen und begegnen. Es ergibt sich daraus eine sehr dynamische und komplexe Konstellation. Durch Anziehung, Abstoßung und Reibung unserer Körper wird reichlich Energie freigesetzt. Diese zu verstehen und sinnvoll zu kanalisieren, fällt oft schwer. Manchmal verschmelzen zwei oder mehr Körper und bilden einen neuen Raum. Es kommt aber auch vor, dass andere Körper verdrängt werden oder miteinander kollidieren.

Natürlich sind Räume nicht nur rein körperlich zu denken. Es gibt auch noch andere Dinge, die uns verbinden oder verletzen können. So stellen sich schon von Geburt an die Fragen: Wo höre ich auf und wo fangen die anderen an? Unsere Existenz hängt davon ab, immer wieder aufs Neue das Gleichgewicht im Gravitationsspiel des Lebens zu finden – einen Lagrange Punkt zu erreichen.

Es bedarf auch in der Kunst viel Feingefühl, den richtigen Abstand zum Objekt zu finden. Ein Thema, aus der Ummantelung der gewöhnlichen Annahme zu befreien, ist ein Balanceakt. Der künstlerische Blick von außen kann dabei tief ins Innere eindringen und helfen, die Zusammenhänge in ihrer Komplexität zu betrachten. Nathalie Mohadjer und Lukas Meir erschaffen mit „The Lagrange Effect“ eine vielfältige und persönliche Erzählung. Sie entdecken neue Bezugspunkte, nehmen uns auf unerwartete Umlaufbahnen mit und entfalten vor uns spannende Perspektiven.

Für ihre neue Fotoserie „Fatma“ reist Nathalie Mohadjer nach Ägypten in die Oase Siwa, die eine der traditionellsten Gesellschaften des gesamten Nahen Ostens beherbergt. Eine Oase, per Definition ein begrenzter Raum, hat auch kulturell eine Sonderstellung. In der abendländischen Imagination fungiert sie oft als ein paradiesischer und wohltuender Ort. Diese von einer hektischen Gesellschaft herbeigesehnte Abstinenz kann in der Realität jedoch schnell eine multiple Isolation bedeuten. Nathalie Mohadjer untersucht diese Ambivalenz ohne Wertung oder Urteil. Mit viel Einfühlungsvermögen überlässt sie ihren Protagonisten die Szene. Sie macht sie sichtbar, auch wenn das Gesicht oft unter einem Schleier verborgen bleibt. Nathalie Mohadjer begleitet die Menschen in Siwa nicht nur als Fotografin, sondern auch als Freundin und Familienmitglied. Das Band, das sie mit ihnen knüpft, ist in ihren Bildern spürbar. Mit Vertrauen und Respekt macht sie die Geschichten der Menschen an diesem lichtdurchfluteten Ort künstlerisch greifbar. Es entsteht ein poetisches Destillat, das eine Schönheit ausstrahlt, die den Betrachter zutiefst berührt.

Lukas Meir pflegt die Liebe zum Detail. Er schaut genau hin, sucht und findet die Stellen im Weltbild, wo Realitäten sich überlagern, abreiben, kollidieren. Er durchdringt die Oberflächen parallel existierender Wirklichkeiten und erschafft mittels der Malerei eine neue Geometrie des Geschehens. Aus Körper und Raum werden Raumkörper, die sich in Teilen wie im Ganzen, ästhetisch wie inhaltlich beeinflussen, umkreisen und durchdringen, bilden neue Konstellationen und lassen eine Narration entstehen, die in ihrem Erzählschluss offenbleibt. Die Schauplätze dieser Ereignisse flimmern zwischen profanem Alltag und Elementen eines kulturellen oder sakralen Gedächtnisses. Dabei sind auch die vermeintlich stillen Momente erfüllt mit Spannung und Verletzlichkeit – in seinen neuen Bildern lässt Lukas Meir die Grenze des Körpers von der Sonne schmerzhaft zeichnen. Für die Szenerien voller Sehnsucht, Angst und Hoffnung wendet er gekonnt die Techniken von „alter“ und „neuer“ Malerei an – ein weiterer Grund für die Anziehungskraft seiner Werke.

Die deutsch-iranische Fotografin Nathalie Mohadjer hat an der Bauhaus Universität Weimar studiert, sie lebt und arbeitet in Paris. Ihre Werke waren auf zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen zu sehen. Sie wurde unter anderem mit dem Abisag Tüllmann Preis, german Photobook Award und HIP Book Price France ausgezeichnet.

Lukas Meir wurde in Stuttgart geboren. Er studierte an der Kunsthochschule Kassel und setzte sein Masterstudium an der École nationale superieure d'art Villa Arson in Nizza, Frankreich fort, wo er 2023 sein Studium abschloss. Er ist Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes.





MAX COULON
RIDING A HORSE BACKWARDS

Dauer
21.10.— 11.11.2022
Dienstag — Freitag
16 — 19 Uhr

Kuratorin: Kathrin Balkenhol

„Ich mache Skulpturen, als würde ich eine Sprache sprechen, die ich nicht beherrsche“, beschreibt der junge französisch-deutsche Künstler Max Coulon seine Arbeitsweise. „Ich gehe Umwege, um ein Wort heraufzubeschwören, das ich nicht kenne – ich sage ‚Himmel im Raum‘, weil ich nicht weiß, wie man ‚Decke‘ sagt, um einen Satz auszusprechen, den ich an der passenden Stelle gedacht habe, oder um zu versuchen, einen bestimmten Ausdruck zu übersetzen und ihn in der Sprache widerhallen zu lassen, in der er nichts mehr bedeutet.

“ Widerständig, eigen und unbeeindruckt von aktuellen Moden und Trends der Kunstwelt erscheinen die Arbeiten Max Coulons, der im Jahr 2021 an der École Nationale des Beaux-Arts in Paris graduiert wurde und sein Studium in der Klasse von James Rielly begann und schließlich bei Anne Rochette abschloss.  

Mit seiner Ausstellung „riding a horse backwards“ in der Galerie Coucou umspielt Coulon eine Erzählung aus dem asiatischen Raum, in der der menschliche Wunsch nach Weiterentwicklung und Fortschritt als rückwärtig belächelt wird: „Du denkst, dass du vorwärts gehst, aber in Wirklichkeit gehst du rückwärts.“ Berührend ist für Max Coulon die Metapher des chinesischen Taoisten, der feststellte, „dass vorwärts eben rückwärts ist; (und) darum (...) rückwärts auf seinem Esel“ saß.

Ist der Reiter verrückt? Nein, er ist nur aus der Reihe getreten und wagt es, die Welt umgekehrt anzuschauen. Gewohntes, Erwartetes und Gebotenes wird plötzlich unwichtig, hinderlich und gegenstandslos. Für den rückwärtigen Reiter ist es ein vertrauensvolles ‚Durch-die-Welt-getragen-werden‘. Er kann das, was vor ihm ist, nicht sehen, nicht erkennen, nicht vorab werten, strukturieren und ordnen. Erst im Moment des Hindurchreitens, kann er das, was um ihn ist, erfahren und fühlen. Dies ist eine vertrauensvolle Begegnung mit der Welt und zugleich Widerstand gegen das in ihr so unverbrüchlich Gefügte und Geordnete. Der Ritt verkehrt herum auf dem Esel beschreibt metaphorisch Max Coulons künstlerische Arbeitsweise: „So mach ich das immer im Atelier, um Skulpturen zu schaffen, die gegenteilige Emotionen zusammenbringen können“, denn seine Kunst entsteht aus der spielerischen Erkundung des Möglichen, aus dem zugehen auf die Dinge ohne Absicht. Dieses freie Spiel ohne vorgelegte Regeln und Zwecken ist es, was Max Coulons Arbeiten zugleich tragisch und lustig, schwer und leicht macht. Seine Skulpturen und Plastiken sind ebenso erschreckend wie zuckersüß, sie sind eine „Kollision von Objekten, Proportionen, Gefühlen und Referenzen.“

Max Coulon wurde mit dem Kunstpreis der Prix des amis des Beaux Arts de Paris ausgezeichnet.









Love Manifests


Stephan Balkenhol | Paul Diestel | Sławomir Elsner | Michael Göbel | Nina Jansen | Julia Kujat | Urs Lüthi | Rana Matloub | Milen Miltchev | Nathalie Mohadjer | Ivan Moudov | Charlotte Mumm | Andrea Müller-Osten | Ann Schomburg | Robert Sturmhoevel | René Wagner | Rosa Violetta Zettl

Dauer
07.09 — 24.09.22
Montag — Samstag
16:30 — 20:30 Uhr

26.09. — 07.10.22
Termin nach Vereinbarung

Vielleicht ist Liebe das Normalste der Welt – kaum jemand wird behaupten nicht zu wissen was Liebe ist. Darüber zu sprechen fällt uns dabei manchmal schwer. Liebe scheint auch immer zu viel oder zu wenig zu sein, selten ist sie einfach oder genug. Als menschliches Grundbedürfnis beeinflusst sie unsere Entscheidungen, sie ist in den schönsten wie auch in den schrecklichsten Momenten unseres Lebens zu finden. Liebe hat viele Gesichter und in der Geschichte der Menschheit viele Namen gehabt – Eros, Ludus, Mania, Amo, Pragma, Philia, Storge, Agape … (um nur einige zu nennen). Das liegt zum großen Teil daran, dass Liebe so facettenreich ist, dass sie sich in vielen unterschiedlichen Formen zeigt.

Die aktuelle Ausstellung ist eine Einladung, Liebe in ihrer Vielfalt zu erfahren. Die Generation- Medium- und Länder übergreifenden Beiträge sind Liebesbriefe, die mit den Mitteln der Kunst verfasst sind. Unabhängig davon ob Liebe begeistert oder verunsichert, ob sie gedacht oder gefühlt wird, bietet die Ausstellung die Möglichkeit viele ihrer Manifestationen zu erleben.